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Jedes Kind und jeder Mensch, jede Familie ist anders. Wissenschaft hin oder her - in jedem Fall kann ein völlig anderes und individuelles Modell das Richtige sein. Und letztlich ist es, wie man es auch immer macht, für irgendjemanden falsch oder kritikwürdig. Machen wir einfach das beste daraus, egal wie wir es machen.

In einem Elterngespräch an der Schule sagt mir ein Lehrer, daß die Studienlage eindeutig gegen Wechselmodelle sprechen würde und ein Residenzmodell zu empfehlen wäre - und das zu einem Zeitpunkt, wo mein Sohn bereits fast ein Jahrzehnt im Wechselmodell lebt.

Diese Aussage ist auf so vielen Ebenen "falsch", daß mir die Luft weg blieb für eine angemessene Reaktion zum richtigen Zeitpunkt. Zu Ende gedacht wurde damit gesagt, daß sich ein Elternteil zurückziehen sollte - und es war klar, wer damit gemeint war. 

Jedenfalls wollte ich daraufhin nochmals genauer recherchieren, weil ich in Erinnerung hatte, daß die Studienlage für das Wechselmodell gar nicht so schlecht ist. Die Ergebnisse habe ich hier veröffentlicht.


Wechsel-Frequenz

Mit der Mutter hatte ich ein paar Jahren die "Diskussion", die Wechselfrequenz von einer Woche auf einen Zeitraum von 14 Tagen anzuheben.

Unabhängig von meinem Wunsch, den ich bis dahin nicht mit meinem Sohn diskutierte, fordert er dies nun von sich aus seit etwa zwei Jahren selbst. Er hat dabei völlig andere Argumente als ich selbst - will nur länger bei mir bleiben und dies dann ebenso bei der Mutter.

Ich allerdings erkenne eindeutige Nachteile im wöchentlichen Wechsel, die mir erst so richtig klar wurden, als ich in einer Fernbeziehung in der kindfreien Woche jeweils von Berlin an die Nordsee gefahren bin. Erst da bemerkte ich, was das für eine Belastung sein kann, jede Woche an einem anderen Ort "zu Hause" zu sein.  Das bemerken wir, die wir an einem Ort bleiben, während das Kind wechselt, einfach überhaupt nicht. 

Natürlich ist es schön beim jeweils anderen (oder eben in meinem Fall bei der Partnerin) zu sein - aber man hat halt auch nicht alle seine Sachen bei sich, selbst wenn man sich völlig eingerichtet hat. Das ist auch nicht "schlimm", man kann damit leben - aber sollte eben auch die Anstrengungen und Belastungen, die bei einem Kind sogar höher sein können, zumindest würdigen.

Das zentrale primäre Gegenargument war, daß die Mutter "es" (einen so langen Abstand vom Kind) nicht mochte. Was wir aber jeweils lernen müssen, daß es nicht um uns geht, wenn es um das Kind gehen sollte. Natürlich ist ein langer Abstand auch für ein Kind schwer - aber:



Daher habe ich auch begonnen zum Wechsel-Zyklus zu recherchieren.